Die Geschichte der Gemeinde Hohenstein…
…beginnt am 1. Januar 1975, als im Zuge der Gemeindereform die Orte Bernloch, Eglingen, Meidelstetten, Oberstetten und Ödenwaldstetten vereinigt wurden.
Die Geschichte der einzelnen Ortsteile hat Jahrhunderte früher ihren Anfang. Die Markung Bernloch entstand im Wesentlichen durch den Aufbau eines Ordensgutshofs des Prämonstratenserklosters Weißenau. Bereits 1161 erscheint der Ortsname in der heutigen Schreibweise. Hauptsächliche Grundherren waren wohl die Grafen von Achalm. Bernloch gehörte nach dem 30-jährigen Krieg zu den am schlimmsten verwüsteten Orten der Schwäbischen Alb. Von alten Zeiten künden im Bereich des Klosterhofes zwei renovierte zweigeschossige Fachwerkhäuser, die wohl den ältesten Siedlungskern markieren.
Eglingen wird als Siedlung erstmals 904 urkundlich erwähnt. Die Herren von Eglingen sind von 1249 bis 1413 erwähnt. In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts ließen sie westlich über dem Dorf eine Burg erbauen. Das spätere Schloss ging 1823 an die Gemeinde über, die es als Schulhaus und Rathaus einrichtete. Ende des 14. Jahrhunderts befand sich Eglingen im Besitz des Friedrich von Gundelfingen, der das ganze Dorf an Heinz Speth verkaufte. Im Zuge der Mediatisierung im Jahr 1805 fiel der ritterliche Besitz an Württemberg.
Meidelstetten wurde im Jahr 777 erstmalig mit der Güterschenkung eines Albert in „Mutilistat“ erwähnt. In der Überlieferung des Klosters Weißenau erscheinen im 12. und 13. Jh. mehrmals Angehörige eines Adelsgeschlechts von Meidelstetten. Als ehemals achalmischer Besitz gelangte das Dorf um die Mitte des 13. Jahrhunderts an die Grafen von Urach und vor 1265 an die Herrschaft Württemberg.
Als Ersterwähnung von Oberstetten gilt ein Eintrag in der Zwiefalter Chronik über eine umfangreiche Güterschenkung des „Adalbert de Obrensteten“ an das Kloster um 1100. Nach dem Aussterben der Herren von Oberstetten kamen die Burg Hohenstein und das Dorf an Adalbert von Berolzheim und im 13. Jahrhunderts an die Grafen von Zollern. Anfang des 14. Jahrhunderts erwarben die Kaib Dorf und Burg, verkauften aber beides 1438 an die Speth. 1495 ging der Besitz an Kaspar von Bubenhofen und von diesem 1497 an das Kloster Zwiefalten.
Im Jahr 1137/38 wird „Walichstetin“ in der Zwiefalter Chronik erwähnt. Der heutige Ortsnamen Ödenwaldstetten wurde erst seit dem 15. Jahrhunderts gebräuchlich. Das Adelsgeschlecht „von Ödenwaldstetten“ ist für 1161 bis 1220 belegt. Zuerst gehörten zwei Drittel des Dorfes den Herren von Blankenstein, ein Drittel den Herren von Hohenstein. Zweigeteilt war das Dorf bis in die Neuzeit, auch erkennbar an den zwei Zentren, eines um die Hüle, das andere um die Kirche. Später ging das Dorf an die Klöster Zwiefalten und Blaubeuren, bis es 1497 vollständig zwiefältisch wurde – bis auf den Kirchensatz. Deshalb wurde das ursprünglich katholische Ödenwaldstetten 1562 ganz gegen den Willen der Bewohner evangelisch.
Die Burg Hohenstein wird in der Zwiefalter Chronik erstmals um 1100 erwähnt. Die Hohensteiner waren reiche Adlige im Hochmittelalter. Von der Burg aus wurde verwaltet, regiert, Steuern erhoben und Recht gesprochen. Die überregionale Bedeutung zeigte sich auch an den Hoffesten, an denen zweimal Markgrafen von Baden teilnahmen.
1438 war die Burg schon nicht mehr bewohnt. Heute steht die Burgruine wie ein verwunschenes Schloss zwischen moosüberwachsenen Felsbrocken und knorrigen Bäumen im Wald bei Oberstetten.